Herbst in Potsdam-Hund und Herrlich auf Streifzug durch Brandenburgs Landeshauptstadt, einer der prächtigsten Residenzstädte Europas (Deutschland/Potsdam)

Es ist die letzte Woche im September. Sonne, blauer Himmel und angenehme warme Temperaturen. Die vielen Laubbäume in der Landeshauptstadt geben alles, leuchten rot, gelb und orange. Ein perfektes Bild. Ein perfekter Tag im Herbst. Eine historische Stadt mit vielen Gesichtern erwartet Hund und Herrlich.

Barocke Bauten, 17 Schlösser und Paläste mit üppigen Landschaftsparks, und, und, und…na, neugierig? Wir werden nicht alle Sehenswürdigkeiten schaffen. Aber auch ein kleiner Rundgang durch Potsdam reicht aus, um einen Eindruck von dieser wunderschönen Stadt, die nicht weit von Berlin entfernt liegt, zu bekommen. Los geht’s.

Wir parken unser Auto im Parkhaus von Karstadt, in der Hegelallee 8. Nachdem wir das Parkhaus verlassen haben, überqueren wir die Hegelallee bis zur Hälfte bzw. Mitte. Biegen links ab Richtung Nauener Tor und flanieren unter den wunderschönen herbstlich leuchtenden Laubbäumen.  Am Nauener Tor laufen wir weiter geradeaus und gelangen so in die Kurfürstenstrasse, vorbei an den ersten roten Backsteinhäuschen. Biegen rechts ein in die Benkertstrasse – stehen mitten im Holländischen Viertel. Ein einzigartiges Flair, eine einmalige Atmosphäre inmitten von 150 historischen Backsteinhäusern mit Restaurants, Kneipen, Cafés, Läden, Galerien und zwei Museen. Liebhaber von Antiquitäten werden hier sicherlich fündig. Das Holländische Viertel bietet auch einiges an Veranstaltungshöhepunkten, wie z.B. das Tulpenfest im April, den Töpfermarkt im September und den Weihnachtsmarkt im Dezember.

Es geht wieder weiter. Laufen die Benkertstrasse vor bis zur Gutenbergstrasse. Laufen quer über den Marktplatz, der am Bassinplatz angrenzt, vorbei an den Marktständen mit regionalen Produkten. Obst, Gemüse, Backwaren, selbstgemachte Säfte und Marmeladen, aber auch Kleinigkeiten für den alltäglichen Haushaltsgebrauch bietet dieser schlichte Markt an. Aber auch den Brandenburger Charme mit seiner rauen Herzlichkeit, dem Herzen auf der Zunge, kann man hier erleben.

Wir laufen vorbei an der Propsteikirche Sankt Peter und Paul und befinden uns auf der Strasse Am Bassin. Überqueren die Charlottenstrasse und weiter geht es geradeaus-biegen ab in die Strasse mit dem Namen Platz der Einheit. Erblicken die Wilhelmgalerie und den Platz der Einheit zur rechten, DDR-Architektur zur linken Seite.

Überqueren die Strasse Am Kanal und biegen ein in die Strasse Am Alten Markt. Nächstes Ziel der Alte Markt: Nikolaikirche, Altes Rathaus und der Landtag Brandenburg. Hier wird Politik für Brandenburg gemacht, werden Entscheidungen erstritten. Die goldene Atlasfigur auf dem Dach des Alten Rathauses wacht über den Platz und seinem Geschehen.

Biegen ein in die Humboldtstrasse, um diese bis zur Friedrich-Ebert-Strasse vorzulaufen. Von hier aus gelangt man rechts zur Freundschaftsinsel und zum Potsdamer Bahnhof mit seinen vielen Geschäften und dem Kino. Geradezu befindet sich das Mercure Hotel mit Anlegestelle der Weissen Flotte. Links befindet sich das Filmmuseum Potsdam. Ja, Potsdam ist eine weltbekannte Filmstadt, viele berühmte und aufwendige Filme sind im Filmstudio Babelsberg entstanden. Für viele bekannte Filmschaffende war und ist Potsdam und Umgebung deswegen auch Heimat geworden.

Wir aber laufen weiter, biegen links ein in die Friedrich-Ebert-Strasse, laufen vorbei am Filmmuseum links auf der anderen Strassenseite, vorbei an der Fachhochschule Potsdam rechts, auf unserer Seite. Wieder geht’s am Platz der Einheit und der Wilhelmgalerie vorbei, wieder überqueren wir die Charlottenstrasse, wieder mit dem Blick auf das Nauener Tor. Aber stopp, nicht zu weit! Biegen jetzt rechts ein in unser nächstes Ziel, Brandenburger Strasse – Potsdams Einkaufsmeile.

Potsdam hat seinen eigenen „Boulevard“ mit vielen kleinen und grossen Geschäften, gemütlichen Cafés und Restaurants. Auch wenn man nicht einkaufen möchte, lohnt sich ein Besuch im Karstadt Stadtpalais mit seinem wunderschönen und liebevoll restaurierten Lichthof. Unbedingt auch in die Seitenstrassen abbiegen, welche links und rechts von der Brandenburger Strasse abgehen. Auch der eine oder andere Hinterhof bietet Überraschendes. Keine Eile, entspanntes Flanieren bis vor zum Brandenburger Tor – unserer vorletzten Station.

Setzen uns ins Café, essen leckeren Kuchen und beobachten interessiert das lebhafte Treiben um das Brandenburger Tor und auf dem Luisenplatz. Sammeln Kraft für die letzte Station unserer heutigen Tour-Sanssouci – „ohne Sorgen“.

Laufen durch das Brandenburger Tor, überqueren den Luisenplatz und biegen ein in die Allee nach Sanssouci. Wir erreichen unser letztes Ziel für diesen Tag – Park Sanssouci und sein Schloss.

Sanssouci im Herbst ist ein Erlebnis für die Sinne. Der Park leuchtet in allen Farben. Das Schloss, ein kleines Sommerschloss im Stil des Rokoko, auf der Höhe eines Weinberges, war die Sommerresidenz Friedrich des Grossen. Park und Schloss stehen als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO – zu Recht!

Wandern ca. drei Stunden durch den Park. Es gibt viel zu sehen, viel zu bestaunen. Besteigen die Weinbergterrassen und besuchen das Grab Friedrich II. Auf der Grabplatte liegen ein paar vereinzelte Kartoffeln. Warum? Friedrich II, wird sowohl der alter Fritz aber auch liebevoll „Kartoffelkönig“ genannt, soll er doch derjenige gewesen sein, welcher die Kartoffel in Brandenburg populär machte. Wir laufen weiter, vorbei am Schloss, grünen Gitterpavillons, quer über den Ehrenhof mit Kolonnaden mit Blick auf den Ruinenberg, vorbei  an Bockwindmühle, Neptungrotte, Chinesischem Haus, Neues Palais, Orangerie, Schloss Charlottenhof, Antiktempel, Friedenskirche und, und, und.

Also unbedingt am Parkeingang an den Automaten eine Karte kaufen. Hilft dem Park als Spende und dem Besucher zur besseren Orientierung.

Wir verlassen wieder den Park, laufen Richtung Brandenburger Strasse und gehen in eines unserer Lieblingsrestaurants MY KENG in der Brandenburger Strasse 20 und beenden dann den Abend hoch über den Dächern von Potsdam in der Bar vom Restaurant Loft in der Brandenburger Strasse 30-31. Lassen den Tag Revue passieren.

Potsdam ist eine Stadt mit einer sehr langen und eindrucksvollen Geschichte. Das Stadtbild spiegelt diese eindrucksvoll wieder. Wunderschöne barocke Gebäude, Jugendstilvillen, aber auch die typischen Bauten aus den 50er, 60er Jahren sind hier vertreten. Vieles Alte wurde neu aufgebaut, viel Neues ist entstanden. Es sind die vielen Brüche in der Architektur, welche Potsdam auch so besonders machen. Potsdam rennt keinem Trend hinterher, will nicht mit aller Macht gefallen, es jedem Recht machen. Potsdam wirkt entspannt, unaufgeregt  und die Menschen auch. Potsdam bleibt sich treu, schafft seinen eigenen Trend, und das macht diese Stadt so symphatisch, so besonders.